———— Spoiler: OBAMA HAS BEEN REELECTED!!! ————
Heute Nacht ist es also so weit: Die USA erfahren wer sie für die nächsten vier Jahre als Präsident vertreten wird. Für uns Deutsche war der Wahlkampf hier in Amerika interessant und amüsant zu gleich. Wurden wir doch jeden Tag mehrere Male gefragt, ob wir schon registriert seien… Einige gingen mit einem selbstbewussten „Yes, thank you“ weiter. In den ersten Wochen versuchte ich noch jedes Mal zu erklären, warum ich noch nicht registriert bin – und auch nicht wählen werde… Eine anstrengende und zeitraubende Angelegenheit, sage ich euch. Irgendwann hatte ich mir dann ein „Sorry, I’m not American“ angewöhnt.
Die TV-Werbung empfand ich als ziemlich aggressiv. Sich gegenseitig fertig zu machen, den anderen als inkonsequent und inkompetent darzustellen, das würde es bei uns nicht geben. Und dann dieser Hype um die Kandidaten. Mir kommt es vor, als werde hier sehr nach Sympathie gewählt… Themen wie Abtreibung verwandeln überzeugte Obama-Wähler in Romney-Anhänger und (religiöse) Minderheiten sprechen sich auffällig oft für den Presidenten aus…
Und obwohl es die Möglichkeit der Briefwahl oder das beliebte Early Voting gab, standen heute am Tag der Wahl hunderte von Studenten vor dem Wahllokal in der Reitz Union an. An einigen Orten warteten die Menschen sogar bis zu vier Stunden. Teils, weil die Wahlzettel ausgegangen waren, teils wohl auch, weil die Amendments so kompliziert formuliert sind. Meine Mitbewohnerin hat mir gerade von einer Studie erzählt, die beschreibt, dass die Reden der Politiker für einen Viertklässler geschrieben werden, die Formulierung ihrer Amendments hingegen seien auf dem Niveau eines „16.Klässlers“.
Nach vier Stunden Berichterstattung, („it’s still too close to call…”) unzähligen Hochrechnungen und Spekulationen habe ich die entscheidende Nachricht dann fast verpasst. Plötzlich lese ich auf dem Bildschirm: „Obama wins election.“ – Nice!